Der Abstieg vom Berg durch die Wolken ging rasch.
Ich war sicher, dass wir die drei Könige sehr bald einholen würden. Aber nun sahen wir unseren
Weg durch eine seltsame, endlose Mauer blockiert, die weder Tür noch Tor hatte.
(hier könnt ihr den ersten Teil der Geschichte nachlesen, wenn ihr ihn noch nicht kennt. Und hier den zweiten Teil.)
Es gab keinen Durchgang; wir mussten außen herum. So schnell wir konnten, eilten wir an der Mauer entlang ohne zu wissen, was sich auf der anderen Seite befand.
Wir hatten die steinerne Grenze fast hinter uns gelassen, als wir die schreckliche Wahrheit entdeckten:
Die Mauer wurde von Kindern gebaut!
Es waren Sklaven. Sie gehörten einem reichen Mann, der sie zwang, an seiner Mauer zu arbeiten.
Seine Wachen ergriffen uns und schafften uns nach innen.
lch befahl dem reichen Mann, die Kinder freizulassen, aber er lachte bloß. Ich bot mein letztes Geschenk für den neugeborenen König zum Tausch gegen die Freiheit der Kinder.
Der reiche Mann riss den Kristall an sich und sagte, er reiche, um mein Kamel und mich freizukaufen. Wir dürften gehen, aber sonst niemand.
Was sollten wir tun?
Wir blieben bei den Kindern wir plagten uns mit ihnen ab die Mauer fertig zu bauen. Je mehr wir arbeiteten, desto höher türmten sich die Steine und verbargen den Stern vor unseren Blicken. Und obgleich Chamberlin sich alle Mühe gab, damit ich nicht verzweifelte, schwand meine Hoffnung dahin.
Ein kleines Mädchen sah, wie traurig ich war, und gab mir ihren einzigen Besitz - ein Holzlamm.
Es brachte mich zum Lächeln.
Ich versteckte das Lamm in meinem Gewand und versprach ihr, dass wir alle irgendwie freikämen.
Aber noch war es nicht so weit. Stattdessen wurden wir in ein dunkles Steinlabyrinth getrieben.
In der Finsternis konnten wir einander kaum sehen, aber die Kinder drängten sich eng an Chamberlin und mich. Draußen schliefen die Wachen.
Das war unsere Chance. Wenn wir nur mehr gesehen hätten.
Chamberlin hörte es zuerst: ein leises klingelndes Läuten in der Stille - die Frucht aus der Wüste!
Sie öffnete sich in meiner Hand und enthüllte drei sanft leuchtende Sternsamen. Ihr Licht strahlte in der Dunkelheit.
Chamberlin führte uns auf Zehenspitzen an den schlafenden Wachen vorbei und aus unserem Gefängnis heraus.
Wir hoben die Kinder durch die letzte Öffnung in der Mauer – und waren frei!